Wie kamen die Hummes nach Braunschweig? Diese Frage habe ich schon früher an meine Eltern gestellt. Und dies ist die Erklärung.
Raeren (Belgien) 1943 bis September 1944
Mein Vater war während des Krieges bei der Grenzpolizei in Herbesthal (1940 von Nazi-Deutschland annektiert, heute wieder Belgien), meine Mutter war dort als Bürokraft angestellt. Die Eltern und Großeltern meiner Mutter wohnten in Raeren (Belgien). Es gibt dort heute noch Verwandte aus der Familie Radermacher.
Hier ein Link zu einem Beitrag einer deutschsprachigen Website in Belgien: http://www.worldwartours.be/bahnhof-herbesthal.html .
Der Bahnhof Herbesthal in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Herbesthal
Ein Beitrag einer belgischen Website: https://ostbelgiendirekt.be/die-faszinierende-geschichte-des-bahnhofs-herbesthal-wird-wieder-lebendig-13051
Eupen-Malmedy (aus Wikipedia):
Als Ostbelgien oder die belgischen Ostkantone (in den 1920er Jahren war der Ausdruck Neubelgien gebräuchlich) werden jene Gebiete im Osten Belgiens bezeichnet, die 1920 vom Deutschen Reich durch den Versailler Vertrag abgetrennt wurden und deren großteils deutschsprachige Bevölkerung damit zu belgischen Staatsbürgern wurde.
Der 20 bis 50 km breite Grenzstreifen mit einer Fläche von 1036 km² wurde nach einer fünfjährigen Übergangszeit am 6. März 1925 in den belgischen Staatsverband eingegliedert. Er umfasst das Gebiet um Eupen, Malmedy, Sankt Vith und Kelmis (Neutral-Moresnet) und wird nach den beiden ehemaligen preußischen Landkreisen Malmedy und Eupen auch Eupen-Malmedy genannt. Die nördliche Gemeindefläche von Weismes teilt im unbewohnten Gebiet des Hohen Venn die Deutschsprachige Gemeinschaft der Gemeinden Eupen und Bütgenbach.
Weitere Informationen zum Kanton Eupen-Malmedy unter diesem Link: http://www.worldwartours.be/kanton-eupen-malmedy.html
Zum Ende des Krieges sind die Eltern meine Mutter (Mutter und Stiefvater) und die Großeltern mütterlichseits nach Osten geflüchtet und letztendlich in Braunschweig gelandet. Meine Eltern sind also sogenannte Westflüchtlinge.
Meine Mutter (sie war schwanger mit mir) ist später nachgereist. Zur standesamtlichen Trauung am 19.02.1945 ist mein Vater von seinem Dienstort nach Braunschweig gekommen. Anschließend musste er wieder zurück. Nach der Kapitulation hat mein Vater den Weg von Westen nach Braunschweig zu Fuß zurückgelegt. Seine Uniform konnte er gleich am Anfang gegen Zivilkleidung wechseln.
Die Eltern meiner Mutter und ihre Großeltern sind nach wenigen Jahren wieder zurück nach Westdeutschland und haben sich in Aachen niedergelassen.